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Waffenstillstand in Gaza – Deutschland stockt seine Hilfe auf

Notfallkrankenhaus in Gaza, unterstützt durch Mittel der humanitären Hilfe der Bundesregierung

Notfallkrankenhaus in Gaza, unterstützt durch Mittel der humanitären Hilfe der Bundesregierung © ICRC

10.10.2025 - Artikel

Endlich gilt in Gaza ein Waffenstillstand, die Geiseln der Hamas sollen freikommen. Für die Zivilbevölkerung in Gaza geht es jetzt darum, dass die Versorgung mit Lebensmitteln und Medizin massiv ausgeweitet wird. Deutschland steht bereit, dazu einen Beitrag zu leisten.

Monatelang haben zu wenig Hilfsgüter die Grenze nach Gaza passiert, die humanitäre Lage dort ist immer noch katastrophal. Mit dem Inkrafttreten des Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas am 10. Oktober gibt es jetzt endlich wieder Hoffnung - für die Familien der Geiseln, deren Angehörige binnen 72 Stunden freikommen sollen. Und für die notleidenden Menschen in Gaza, die dringend auf mehr humanitäre Hilfe und Gesundheitsversorgung angewiesen sind.

Über die Umsetzung des Waffenstillstands sagte Außenminister Wadephul am 9. Oktober:

Die erste Phase ist die entscheidende, weil endlich die Geiseln freikommen und weil endlich die leidenden Menschen mit Gazastreifen auf medizinische Hilfe, auf Nahrungsmittel, auf Wasser hoffen können, dass dieses schreckliche Leiden endlich unterbrochen werden kann von unschätzbarem Wert. Das zeigt: Wir leben nach wie vor in einer Welt, in der Verständigung möglich ist, in der Diplomatie einen Sinn hat und dem wir unsere Anstrengungen verstärken müssen, um hier weiterzukommen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind rund 1,9 Millionen Menschen der Bevölkerung in Gaza Binnenvertriebene – das entspricht 90 % der Bevölkerung. Diese Menschen mussten teils schon mehrfach fliehen und befinden sich nun in Gebieten, in denen keine ausreichende Infrastruktur zur Versorgung vorhanden ist.

Die Basisversorgung für die Zivilbevölkerung ist zusammengebrochen. Weiterhin fehlt es hunderttausenden Menschen, unter ihnen vielen Kindern, am Allernötigsten, vor allem an Lebensmitteln, Wasser und medizinischer Versorgung.

Hilfe aus Deutschland: Lebensmittel und medizinische Versorgung

Der Schwerpunkt der deutschen Hilfe lag schon seit Beginn des Krieges auf den dringendsten Bedarfen der Menschen vor Ort: medizinische Hilfe und Nahrungsmittelhilfe – also zum Beispiel die Verteilung von Lebensmittelkörben und Nahrungsergänzungsmitteln, der Einsatz medizinischer Notfallteams oder die psychosoziale Unterstützung von Familien.

Mit deutscher Unterstützung stellen das Kinderhilfswerk UNICEF und das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen gebrauchsfertige Ergänzungsnahrung und Säuglingsanfangsnahrung bereit, um Säuglinge und Kleinkinder vor Mangelernährung zu schützen.

Die Weltgesundheitsorganisation sowie das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter, Care International und Oxfam können die Gesundheitsversorgung in Gaza verbessern – etwa durch mobile Kliniken in Notunterkünften und den Einsatz von Anlagen zur Wasseraufbereitung.

Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen unterstützt die Abfallbeseitigung, um dem Ausbruch von Krankheiten entgegenzuwirken.

Für die akute Bekämpfung des Hungers und des Gesundheitsnotstandes in Gaza stellt das Auswärtige Amt unmittelbar mit Inkrafttreten des Waffenstillstands weitere 29 Millionen Euro für humanitäre Hilfe zur Verfügung. Sie kommen der Arbeit von UN-Organisationen zugute, insbesondere dem Welternährungsprogramm, aber auch der Arbeit des Kinderhilfswerks UNICEF und der Weltgesundheitsorganisation.

Insgesamt wurde die deutsche Hilfe für die Palästinensischen Gebiete seit dem 7. Oktober 2023 um mehr als 375 Millionen Euro aufgestockt.

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